Terpene sind die duftenden Moleküle, die Cannabis seinen charakteristischen Geruch und Geschmack verleihen.
Doch viele Konsumenten wissen nicht, dass Temperatur dabei eine entscheidende Rolle spielt.
Ob beim Verdampfen, Backen oder Extrahieren – Hitze kann Terpene aktivieren, verändern oder sogar zerstören.
In diesem Beitrag erfährst du, wie verschiedene Temperaturen die Wirkung und das Aroma beeinflussen und wie du sie optimal nutzt.
Warum Temperatur so wichtig ist
Terpene sind flüchtige organische Verbindungen – das bedeutet: Sie verdampfen bereits bei relativ niedrigen Temperaturen.
Während Cannabinoide wie THC oder CBD erst bei 150–180 °C aktiviert werden, beginnen viele Terpene schon bei 120 °C zu zerfallen.
Jedes Terpen besitzt dabei einen eigenen Siedepunkt, der darüber entscheidet, wann es freigesetzt oder zerstört wird.
Wer seine Temperatur kontrolliert, kann also gezielt beeinflussen, welches Wirkungsspektrum beim Inhalieren oder Erhitzen entsteht.
Verdampfungspunkte der wichtigsten Terpene
| Terpen | Siedepunkt (°C) | Wirkung |
|---|---|---|
| Myrcen | ca. 166 °C | entspannend, sedierend |
| Limonen | ca. 176 °C | stimmungsaufhellend, antriebsfördernd |
| Linalool | ca. 198 °C | beruhigend, angstlösend |
| Caryophyllen | ca. 119 °C | entzündungshemmend, erdiger Geschmack |
| Pinene | ca. 155 °C | konzentrationsfördernd, klarer Kopf |
👉 Faustregel:
Je höher die Temperatur, desto intensiver die Wirkung – aber auch flüchtiger das Aroma.
Wer zu heiß erhitzt, verliert wertvolle Duftstoffe noch bevor sie wirken können.
Wie sich die Wirkung verändert
Die Temperatur bestimmt nicht nur, welche Terpene freigesetzt werden, sondern auch, wie sie mit Cannabinoiden interagieren.
Das nennt man den terpenoiden Modulationseffekt – eine Unterform des Entourage-Effekts.
Bei niedrigen Temperaturen (150–170 °C) dominiert der aromatische, geistig klare Effekt (Limonen, Pinene).
Bei mittleren Temperaturen (170–190 °C) entsteht eine harmonische Balance aus mentaler und körperlicher Wirkung.
Bei hohen Temperaturen (190–210 °C) treten die schweren, entspannenden Terpene wie Myrcen und Linalool hervor.
Über 220 °C beginnen jedoch die meisten Terpene zu oxidieren – das Aroma wird scharf, die Wirkung flacher.
Terpene beim Backen & Decarboxylieren
Auch beim Backen von Edibles oder beim Decarboxylieren von THCA-Blüten spielt Temperaturkontrolle eine zentrale Rolle.
Wer zu heiß backt (> 130 °C für längere Zeit), zerstört nicht nur Terpene, sondern riskiert auch Aromaverlust und geringere Wirkung.
💡 Tipp:
Beim Decarboxylieren 105–115 °C für 30–45 Minuten halten – das aktiviert Cannabinoide, ohne Terpene zu verbrennen.
Wie du Terpene beim Verdampfen erhältst
Starte niedrig – beginne bei 160 °C und steigere langsam.
Kurze Züge statt Dauerhitze.
Verwende Glas- oder Keramikkammern (Metall verfälscht Aromen).
Lagerung beachten – Terpene verdunsten auch bei Raumtemperatur, also luftdicht lagern.
So bleibt das natürliche Profil der Pflanze erhalten – du schmeckst, was wirklich in ihr steckt.











